Page 3 - VISION 1 Real World Data
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EDITORIAL
Vor Jahren noch als unwissen-
schaftlich und unnütz belächelt
- heute Gegenstand zahlreicher
Vorträge auf nationalen und in-
ternationalen Konferenzen und
zunehmend Thema von Vollpubli-
kationen: Real World Data eta-
blieren sich mehr und mehr im
wissenschaftlichen und politi-
schen Umfeld.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der demografische Wandel der Gesellschaft erhöht den Die neue VISION erwartet Sie mit einem aktuellen Thema,
Anteil der älteren und komorbiden Patienten in unserem einem neuem Konzept, Layout und Namen. Wir möchten
Real World Kollektiv stetig. Für das Gesundheitssystem und Ihnen mit den Themen und Beiträgen aus der klinischen
uns bedeutet das höhere Patientenzahlen, aufwändigere Forschung und Versorgungsforschung die Möglichkeit geben,
Behandlungen und höhere Kosten. Ohne Veränderung der sich ein umfassendes Bild zu verschaffen. Diese Ausgabe
Versorgungsstrukturen ist das nicht möglich. Real World präzisiert die Wertigkeit der Real World Data und nimmt
Data helfen uns dabei. Sie schaffen Transparenz. Wo stehen Stellung zu wichtigen, ja entscheidenden Anforderungen für
wir eigentlich? Wie behandeln wir und mit welchem Out- die Qualität der Daten und Aussagen. Eines ist dabei sicher:
come? Real World Data erfassen Daten, die der RCT (Ran-
domized Controlled Trial) verborgen bleiben. Sie erreichen Es geht nur gemeinsam –
Leitlinien und Nutzenbewertung und haben hohen politi- im Sinne der Schwarmintelligenz.
schen Impact. Ihr
Unsere Tumorregister (Beginn 2006) und die neuen Tumor-
registerplattformen (Start 2015: CRISP (AIO-TRK-0315) zum
NSCLC; Start 2017: MYRIAM zum Myelom und CARAT zum
Nierenzellkarzinom) sind führend im Bereich der Real World
Data, jenseits der RCT. Analysen aus unseren Registerdaten
hielten bereits Einzug in die Nutzenbewertung und Zulas- Dr. Norbert Marschner
sung bei der EMA.
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