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SCHWERPUNKT REAL WORLD DATA



           REAL WORLD DATA







            Tumorregister –


            neuer Goldstandard der evidenzbasierten Medizin?


            Real World Data sind gefragt. Zahlreiche wissenschaftliche und praxis-
            relevante Fragen lassen sich mit hochwertigen Registerdaten beantwor-
            ten. Selbst in der Nutzenbewertung werden sie zunehmend berücksichtigt.

            Was unterscheidet sie von klinischen Studien? Was macht sie so attraktiv?



            Seit einiger Zeit gibt es Kritik an der randomisierten kon-  Im Unterschied zu RCTs liefern gut konzipierte, durch-
            trollierten klinischen Studie (RCT): Die Patienten wären   geführte und analysierte Tumorregister repräsentative
            nicht repräsentativ für die Gesamtheit aller Erkrankten,   Daten für die Gesamtheit aller Patienten mit einer be-
            da  die  strengen  Ein-  und  Ausschlusskriterien  von  RCTs   stimmten Diagnose.
            zu einem hoch selektierten Kollektiv führen. Tatsäch-
            lich sind Studienpatienten in der Regel jünger und we-
            niger mit Begleiterkrankungen belastet als Nicht-Studi-                       Studienpatienten
            enpatienten. (Publikation DGHO 2016, Daten von fast                         und Nicht-Studien-
            5.000 Patienten aus den Tumorregistern Kolorektales                  patienten unterscheiden
            Karzinom, Mammakarzinom, Pankreaskarzinom und Lun-                                 sich deutlich
            genkarzinom). Auch die Überlebensdaten von  Studien-
            und Nicht-Studienpatienten können sich unterscheiden,
            wie die RCC Registergruppe Anfang dieses Jahres publi-
            ziert hat (Vollpublikation 2017, siehe Seite 13).




                              Register                                                 RCT

                              PATIENTEN                                                PATIENTEN
                              nicht selektiert                                         strenge Ein- und Ausschlusskriterien
                              MEDIKATION                                               MEDIKATION
                              nicht vorgegeben                                         vorgegeben
                              VALIDITÄT                                                VALIDITÄT
                              extern                                                   intern
                              ZIELE                                                    ZIELE
                              Wirksamkeit in der Routineversorgung                     Nachweis der Wirksamkeit
                              Darstellung der Behandlungsrealität                      Vergleich zweier Medikamente
                              Vergleich verschiedener Therapien                        Zulassung
                              weitere















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