Page 6 - VISION 6 Sonderausgabe OnkoRat
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Präzisionsonkologische
Ansätze in der Praxis
Neue Strukturen und Kooperation
machen es möglich
seltene Mutation mit hohem Bedarf:
RET 1,01 % (PankreasCa.)
Die Behandlung seltener Tumore gestaltet sich weiterhin schwierig. Forschung wird nur
begrenzt bis gar nicht betrieben und eine individualisierte, molekularbasierte Heran-
gehensweise ist zeit- und kostenintensiv sowie bislang nur in wenigen Fällen klinisch
erfolgreich. Ein Blick auf die aktuelle Vorgehensweise und Aufwände lässt Wünsche nach
sektorübergreifenden Forschungsansätzen aufkommen.
Autor: Professor Dr. med. Tobias Dechow
Sogenannte seltene Tumoren, definiert durch eine Inzi- prospektiv-randomisierte Studien, die es möglicher-
denz von höchstens 5/100.000 Personen pro Jahr, sind weise aufgrund fehlenden (wirtschaftlichen) Interesses
in ihrer heterogenen Gesamtheit keineswegs selten. Mit nie geben wird, sowie Registerstudien, wissenschaftliche
einem Anteil von ca. 25% bestimmt diese Tumorgruppe Plattformen, Biobanken, etc. Die Folge sind Unsicherhei-
unseren klinischen Alltag in einem signifikanten Maße ten und Verzögerungen in der Diagnostik und Therapie.
mit. Im Gegensatz zu häufigen Tumoren, wie beispiels-
weise dem NSCLC, gibt es bei seltenen Tumoren in der
Regel keine verlässlichen, evidenzbasierten Vorgehens-
weisen hinsichtlich der - oft aufwändigen - Diagnostik
und Therapie. Es fehlen allgemeine Expertise, große
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