Page 7 - VISION 2 Machbarkeit von Klinischen Studien
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SCHWERPUNKT MA CHB ARKEIT V ON KLINISCHEN S TUDIEN
SCHWERPUNKT MACHBARKEIT VON KLINISCHEN STUDIEN
Molekulare Konzepte –
Chance und Herausforderung zugleich
Prädiktive Diagnostik, maßgeschneiderte Therapien und personalisierte Medi-
zin sind keine Utopie mehr. Sie sind bereits heute für Patienten zugänglich.
Molekulare Konzepte sind Chance und Herausforderung zugleich und ver-
ändern Studienkonzepte sowie deren Durchführung.
From Bench to Bedside – das Konzept der translationalen Welchen Einfluss hat die Präzisionsmedizin auf die Stu-
Medizin entstand in den 1990er Jahren. Die Grundidee, dienlandschaft und Behandlung der Patienten? Entschei-
die präklinische Forschung effizient in die klinische dend ist die Definition und Identifikation der Patienten-
Anwendung zu überführen und damit eine Brücke zwi- population. Das Biomarkerprofil der Patienten muss
schen Forschungslabor und klinischer Praxis zu schlagen, ermittelt werden, was die Etablierung der Labordiagnos-
ist bis heute geblieben. Oftmals vergessen wird die andere tik in der Routine erforderlich gemacht hat. Um geeig-
Richtung: from Bedside to Bench. Die klinische Anwen- nete Patienten zu finden, muss u.U. eine große Anzahl an
dung liefert Hinweise zu potentiellen Verbesserungsmög- Patienten untersucht werden. Dies verlangt in den Zent-
lichkeiten, die wiederum im Forschungslabor umgesetzt ren eine gute Logistik und enge Zusammenarbeit mit dem
werden müssen. Die European Society for Translational Pathologen. Auch die klassischen, in der Regel organ-
Medicine (EUSTM) benennt drei Hauptsäulen der trans- bezogenen Studiendesigns passen nicht mehr. Neue
lationalen Medizin: Forschung im Labor, Behandlung am Studienkonzepte, wie z.B. Basket-Studien, unterstützen
Krankenbett und Gemeinschaft der Wissenschaftler. die schnelle Prüfung der neuen Substanzen in kleinen
Patientengruppen oftmals besser (siehe Artikel Seite 8).
Mit der Erkenntnis, dass Tumorzellen spezifische Oberflä-
chenmoleküle oder Signalwege zur Wachstumsförderung
gezielt hochregulieren, war der Grundstein der zielge- Zusammenfassend lässt sich sagen:
richteten Krebstherapie (targeted therapies) gelegt. Im Der Ansatz der translationalen Forschung ermöglicht
Labor wurden spezifische Antikörper oder Kinase-Inhibi- ein besseres Verständnis der biologischen Vorgänge,
toren entwickelt, die rasch Einzug in die klinische Anwen- eine schnellere Identifikation und Prüfung der Sub-
dung finden sollten. Die Überzeugung, dass Arzneimittel, stanzen und eine Verbesserung der therapeutischen
die auf bekannte molekulare Ursachen der Erkrankung Möglichkeiten. Eine enge Zusammenarbeit aller Betei-
zugeschnitten sind, eine gute, ja meist höhere Wirksamkeit ligten ist hierfür erforderlich:
zeigen, hat sich durchgesetzt. Viele dieser zielgerichteten
Therapien, wie z.B. monoklonale a-HER2 oder a-EGFR Anti- sowohl „from Bench to Bedside“
körper sind heute Standardtherapien. als auch „from Bedside to Bench“
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