Page 17 - VISION 2 Machbarkeit von Klinischen Studien
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FORSCHUNG UND WISSENSCHAFT








          Spätere Therapielinien bei Patienten mit mKRK



                                            Über die Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms
                                            (mKRK) in höheren Therapielinien ist so gut wie nichts bekannt.
                                            Für welche Therapie entscheiden sich die Ärzte? Wie viele
                                            Patienten kommen für höhere Therapielinien in Frage? Daten aus
                            Kolorektalkarzinom
                                            dem Tumorregister kolorektales Karzinom (TKK) sorgen hier für
                                            Transparenz.





                    3rd line                         4th line                         5th line



























                    n=354                            n=163                            n=62




          Bis März 2017 wurden 6.412  Patienten von 161 Zentren
          deutschlandweit in das TKK eingeschlossen. Insgesamt            Fazit:
          wurde für 4.599 Patienten eine palliative Erstlinientherapie     •  41 % der Patienten erhält mindestens
          dokumentiert. Patienten, die bis zum Tod oder mindestens          drei Therapielinien.
          4 Jahre beobachtet wurden, erhielten zu 41 % eine dritte, zu     •  Die Diversität der Behandlungsstrate-
          21 % eine vierte und zu 9 % eine fünfte Therapielinie.            gien in höheren Linien ist groß, da es
                                                                            keine Therapie-Empfehlungen über die
          In diesen höheren Linien wurden zwischen 2014 und 2017            zweite Linie hinaus gibt.
          am häufigsten die Therapieschemata FOLFIRI + Aflibercept
          (AFL) sowie Regorafenib (REG) eingesetzt, dicht gefolgt
          von FOLFIRI + Bevacizumab (BEV). Keines der eingesetzten
          Schemata kommt in mehr als 25 % der Behandlungen zum
          Einsatz. Dies macht deutlich, dass die Therapie für jeden
          Patienten  individuell  festgelegt  wird  und  keiner Empfeh-
          lung folgt. Leitlinien gibt es ausschließlich für die erste und
          zweite Therapielinie.





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