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FORSCHUNG UND WISSENSCHAFT

          Patienten mit Morbus Waldenström




                                            Morbus Waldenström – auch lymphoplasmozytisches Lymphom
                                            oder Immunozytom genannt – ist eine seltene Untergruppe der
                                            indolenten Non-Hodgkin-Lymphome (NHL). In der Regel wird
                                            nur der symptomatische Morbus Waldenström behandelt. Eine
                        Lymphatische Neoplasien
                                            valide, prospektive Datensammlung zur Behandlungsrealität
                                            gibt es jedoch bislang nicht. Das Tumorregister Lymphatische
                                            Neoplasien schafft hier Transparenz: Wie sieht die Routine-
                                            behandlung aus und wie erfolgreich ist sie?






          Von insgesamt 3.795 Patienten, die im
          Rahmen des Tumorregisters Lympha-
          tische Neoplasien (TLN) im Zeitraum
          von 2009-2014  rekrutiert wurden,
          wurde  bei  139 der  1.049  (13%)
          Patienten mit einem indolenten NHL
          (Einschluss zur Erstlinientherapie) ein
          Morbus Waldenström (MW) diagnosti-
          ziert. Bei Therapiebeginn betrug das
          mediane Alter der Patienten 72 Jahre
          (Min-Max: 37-93 Jahre). Fast zwei Drit-
          tel davon waren Männer. 10% hatten
          einen ECOG von 2 und höher, bei 66%
          war (mindestens) eine Begleiterkran-
          kung vorhanden.

          Mit 81% war Bendamustin + Rituxi-
          mab (BR) das mit Abstand am häufigs-               Abbildung 1: Gesamtüberleben ab Beginn der ersten Systemtherapie von
          ten eingesetzte Behandlungsschema                  Patienten mit Morbus Waldenström (Patienten prospektiv dokumentiert,
          in der ersten Systemtherapie, andere               d.h. Einschluss zur ersten Systemtherapie, n=139)
          Schemata wurden nur in Einzelfällen
          eingesetzt.

          Drei Jahre nach Therapiebeginn lag
          die progressionsfreie Überlebens-
          rate bei 82% (95%-CI 74-88%), 87%
          (95%-CI 80-92%) der  Patienten
          waren nach drei Jahren noch am
          Leben, die mediane Überlebenszeit                  Fazit
          wurde nicht erreicht (Abbildung 1).
          18% der Patienten starben ohne eine                •  In der Routinebehandlung bei niedergelassenen Hämato-
          zweite  Systemtherapie  erhalten zu                  logen in Deutschland wird bei etwa 13% der Patienten mit
          haben, für 19% war eine nachfolgende                 indolentem NHL ein Morbus Waldenström (MW) festge-
          Therapie dokumentiert.                               stellt. Die Patienten sind meist männlich und im Median
                                                               72 Jahre alt.
                                                             •  Patienten mit MW werden in der Erstlinie vorwiegend mit
                                                               Bendamustin + Rituximab (BR) behandelt.
                                                             •  Drei Jahre nach Therapiebeginn sind noch mehr als 80%
                                                               der Patienten progressionsfrei. Die guten Outcome-Daten
                                                               sind vergleichbar mit publizierten Real World Daten aus
                                                               dem amerikanischen SEER-Register.


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